Morgen

Dieses Thema enthält 14 Antworten, hat 1 Stimme, und wurde zuletzt vor vor 5 Monaten von  Andreas+Schmall aktualisiert.

  • Verfasser
    Thema
  • #70561 Antwort

    Thomas M.

    Einige mögen die Geschichte um den Titel „Morgen“ kennen, viele vllt. nicht…?!….

    Peter Moesser, der Komponist dieses Titels und Lotar Olias haben sehr lange erfolgreich zusammen gearbeitet (s. z.B. „Heimatlos“ oder „Wer das vergißt“).
    Ende 1959 präsentiert Moesser seinem Freund Olias den ersten Entwurf von „Morgen“.
    Olias findet diesen Titel gar nicht gut und es kommt zu einem erbitterten Streit mit Moesser, der darin endet, daß deren Freundschaft und Zusammenarbeit aufgekündigt wird.
    Freddy Quinn muß sich nun entscheiden, arbeitet er weiter mit Olias oder Moesser zusammen. Er entscheidet sich für Olias. Sein Freund Bert Kaempfert, der bis dahin auch einige Freddy-Titel arrangiert und mit seinem Orchester eingespielt hat (u.a. „Die Gitarre und das Meer“), schlägt sich auf Peter Moesser´s Seite.
    So kommt es, wie es kommen muß.
    Peter Moesser beendet die Komposition, Bert Kaempfert fertigt das Arrangement und nimmt die Instrumentalversion mit seinem Orchester auf. Nun fehlt nur noch der passende Sänger. Gefunden wird er in Form von Ivo Robic. Der landet mit seiner Aufnahme einen Top-Hit in den USA, über 4 Monate hält sich dieser Titel in den Billboard-Charts.
    Ivo Robic ist zweifelsohne ein sehr guter Sänger, aber man mag gar nicht daran denken, wenn Freddy Quinn, dieser einmalige Interpret, diesen Titel aufgenommen, ihn in den USA veröffentlicht hätte und als Folge, nicht nur in den Staaten, sondern weltweit, seine Vielseitigkeit, sein großes Können, seine eindrucksvolle Stimme hätte präsentieren können…..
    Somit offenbart sich hier 5 Jahre vor „Spanish eyes“ für Freddy Quinn die erste große verpasste, bzw. von anderen verbaute Chance, eine Weltkarriere zu starten…..

  • Autor
    Antworten
  • #70562 Antwort

    Norbert Dümeland

    Hallo Thomas,
    diese Geschichte haut mich glatt vom Hocker.
    Ich bin gespannt was Eduard und Andreas dazu sagen.
    Gruß Nobby

  • #70566 Antwort

    Josef Krautzberger

    WOW! Dieses Lied gefällt mir super gut. Schade, dass es Freddy nicht gesungen hat, obwohl es mir von Ivo Robic auch sehr gut gefällt.
    Danke für die Info und herzliche Grüße von Josef aus Hirschstetten.

  • #70578 Antwort

    Norbert+Schmitz

    Hallo Thomas,
    eine tolle Geschichte und wiedermal ein Blick hinter die Kulissen der Schlagerbranche. Da wird ein Sänger in eine Schublade gesteckt und wenn dann ein Lied kommt, das dem lieben Komponisten nicht gefällt, wird es abgelehnt. Man hätte ja Freddy mal Fragen können, was er von diesem Lied hält. Das gebietet die Hoflichkeit. Aber da es nur um den Umsatz und die Verkaufszahlen geht, ist der Sänger Nebensache. Aber Freddy hat ja trotzdem eine Weltkarriere gemacht. Seine Fans sind heute noch traurig, das er nicht mehr singt. Sein Ruhestand sei ihm gegönnt und möge er noch recht lange währen.
    Ich wünsche allen Plauderecken Freundinnen und Freunden ein schönes Wochenende – Norbert

  • #70579 Antwort

    Andreas+Schmall

    Hallo Thomas & Co!

    Spät aber doch möchte auch ich zu dieser interessanten Geschichte, die mir als Freund der goldenen Jahre des deutschen Schlagers im Allgemeinen und Freddy Quinns im Besonderen bekannt war, eine eigene Sichtweise beisteuern. Freddy Quinn nahm ja bekanntlich schon im Pythian Temple in New York am 12. November 1958 unter der Produktion von Milt Gabler, dem Boss des renommierten US Labels Decca, eine Single mit den Titeln „If you do that to him“ (mit Presley Texter Aaron Schroeder!) und „See you around“ für den amerikanischen Markt auf. Diese erste in 3 Tagen komponierte/getextete und in 3 Stunden mit dem Orchester Jack Pleis aufgenommene englische US Produktion kam wohl mangels Werbung und bekannter Ablehnung deutscher Künstler, sowie der US Gewerkschaft nicht über Achtungserfolge bei örtlichen Radio Stationen hinaus. Der große Wurf war es wie bei vielen anderen Künstlern aus „Old Germany“ – mit Ausnahme von Caterina Valente – leider nicht.

    Für den „Plattenmillionär“, der mit 3 Goldenen für „Heimweh“ und „Heimatlos“ in der Tasche guten Mutes ein 2. mal nach 1957 in die USA gereist war, stellte dies seinen eigenen Angaben zufolge eine herbe Enttäuschung dar. Auch wenn er wenig später die Chance nutzen hätte können, anstelle von Ivo Robic mit dem Titel „Morgen“ einen beachtenswerten Erfolg in den USA zu landen, wäre es meiner Meinung nach eventuell nicht der Startschuß für eine Weltkarriere gewesen. Auch dieser hatte ja bekanntlich mit dieser „Eintagsfliege“ keine Weltkarriere gestartet, wie später andere deutsche Sänger auch. Man denke da nur an Peter Alexander, Roy Black, Udo Jürgens, Andreas Gabalier etc. (seufz).

    Doch für uns Freddy Freunde war es der Meinung meiner Frau und mir nach besser, daß Freddys Erfolge vorwiegend im eigenen Lande – sprich Europa- sowie Lateinamerika etc. blieben. Wie z. B. bei erwähnter Caterina Valente, die in Amerika als „Weltstar“ etliche Erfolge feierte, aber in Europa in diesem Zeitraum weniger oder gar nicht in den Hitparaden vertreten war, wären auch so manche große Hits wie „Melodie der Nacht“, „“Nur der Wind“, „La Paloma“, „Junge, komm bald wieder“ und „Hundert Mann und ein Befehl“ nicht oder nur halbherzig produziert worden und auch Freddy Quinns triumphale Musical Erfolge samt späterer Schauspielkarriere wären vermutlich nicht zustande gekommen. Alles hat eben 2 Seiten!

    So ist unser europäischer Jahrhundertkünstler eben in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien & Spanien etc. ein bekannter Star geblieben und feierte auch in den USA, Mexico, Argentinien, Brasilien, Chile etc. bei seinen Tourneen beachtliche Erfolge als „heimlicher“ Weltstar.

    Auch ich wünsche allen Plauderecken Freunden ein schönes Wochenene, wobei mich schon auch lebhaft interessieren würde, was so manche Freddy Freund zum interessanten Thema „Weltstar“ schreiben würde. – Andreas

  • #70580 Antwort

    Norbert Dümeland

    Hallo Andreas,
    aus der sicht betrachtet, macht es Sinn, das F.Q. das Lied nicht gesungen hat.
    Da Freddy aber eine viel bessere Stimme hat als Ivo Robic, ist es doch schade
    dieses Lied von Freddy gesungen, uns vorenthalten wurde.
    Gruß Nobby
    PS. Ivo Robic hat auch eine gute Stimme !

  • #70581 Antwort

    Josef+Huth

    Liebe Vorredner,
    eigentlich ist ja alles von euch zu dem Thema gesagt.
    Meiner Meinung haben die Verantwortlichen von Freddy alles richtig gemacht, allen voran Freddy,s Freund Bert Kämpfert und haben das Lied mit Ivo Robic aufgenommen.
    Freddy hatte in dem Jahr mit den Liedern „Die Gitarre und das Meer und.Unter fremden Sternen“ ja Millonen Schallplatten verkauft und auch die Filme waren Erfolgreich.
    Eine gute Zeit wünscht
    Josef aus der Eifel

  • #70582 Antwort

    Eduard+KLINGER

    Ein kräftiges HALLO an alle zum Thema „Morgen“.
    Wie immer gestalten sich unsere „Museums-Tage“ sehr turbulent. Wann immer wir uns vornehmen unsere Homepage etwas zu beleben, kommt etwas dazwischen.
    Soeben bereiten wir unsere Flucht von Wien nach Frankfurt/Main vor. Wir haben einen „Haifisch“ an der Angel, und wollen diesen an Land ziehen. Im Klartext: alle die, die die LP „One In A Million“ Polydor 46080 kennen, erinnern sich auch an das Foto am LP-Cover. Freddy an der Bar. Und eben diese Bar hängt an der Angel, und wir sind dabei sie nach Wien ins Museum zu holen. Der Transport wird soeben organisiert, und Platz in unserem Museum muss geschaffen werden. Wenn alles klappt, ziert sie ab Dezember unsere Museums-Schatzkammer.
    Und nun kurz zu „MORGEN“: Das Buch „Freddy Quinn – Ein unwahrscheinliches Leben“ von Elmar Kraushaar behandelt auf Seite 109 und 110 dieses Thema ausführlich. Wenn wir heil mit der Bar zurück sind, werden wir die beiden Seiten scannen und unter „Wir stellen vor“ auf die HP hochladen.
    Liebe Grüße aus Wien – die beiden Weltreisenden B&E

  • #70583 Antwort

    Josef+Huth

    Guten Abend liebe Gitta, lieber Edi das ist ja super das diese schöne Bar bald in eurem Archiv/Museum zu sehen ist.
    Leider konnten wir euch nicht wieder besuchen aus gesundheitlichen Gründen von Annegret, erneute Hüft OP im Januar.
    Sobald es überstanden ist werden wir den Weg zu euch finden und darauf freuen wir uns schon.
    Erst mal viel Erfolg beim heimholen von dem guten Stück
    Viele Grüße
    Annegret und Josef

  • #70584 Antwort

    Karl-Heinz Pollmann

    Potz Blitz, haben wir doch vor kurzen noch gemeinsam, eben über diese Freddy Bar Theke wo diese abgeblieben ist spekuliert. Um so mehr überrascht es mich dennoch das ihr fündig geworden seid. Habt ihr da etwa gemauert?
    Waren etwa unsere Gespräche darüber ein Indikator erneut auf die Suche zu gehen oder hat der Zufall seine Hand im Spiel?
    Wie Ihr wisst habe ich vor zig Jahren mit J. Fimpel, der die Theke ja im Besitzt hatte, über den Kauf verhandelt. Leider wollte er ein Astronomischen Pries dafür haben weswegen der Kauf nie zustande kam.
    Um so freue ich mich für Euch das ihr bald Besitzer dieser Rarität werdet und ein würdigen Platz im Museum finden wird.
    Zu Lied „Morgen“ von Ivo Robic hat Elmar Kraushaar in seinem Buch passende Aussagen gemacht.
    Ich möchte da aber nicht vorgreifen wenn ihr auf Eure Homepage die 2 Seite vorstellen wollt.
    Liebe Grüße aus dem verschneiten Hessen.
    Karl-Heinz Pollmann

  • #70585 Antwort

    Hannelore U.

    Hallo,
    ich habe mal eine Frage, die auch für andere Fans von Freddy Quinn von Interesse sein dürfte: Stimmt es, dass Freddy Quinn schon lange nicht mehr in Handburg wohnt?

  • #70586 Antwort

    Norbert Dümeland

    Hallo,
    Freddy wohnt immer noch in Hamburg.
    Gruß Nobby

  • #70590 Antwort

    Thomas M.

    Hallo Andreas!

    Zu der 1958er FQ Decca Single „See you around/If you do that to him“ sei hinzugefügt:
    Sie wurde u.a. deshalb kein Erfolg, weil die Beteiligten dieser Single, so paradox das klingt, alles richtig gemacht hatten. Sie trafen mit diesen Aufnahmen genau den Musikgeschmack der damaligen Zeit, vergaßen aber, daß Freddy somit einer unter ganz vielen war, die diese Musikrichtung vertraten. Die Aufnahmen gingen praktisch in der großen Masse unter.
    Währenddessen das ein Jahr später aufgenommene „Morgen“ eine typisch europäische Musikhandschrift trug und dazu die Amerikaner statt „Morgen“ „Morgan“ verstanden und somit diesem Titel zu einer ungewollt großen Aufmerksamkeit verhalfen, was letzten Endes dann zu dem enormen Erfolg führte. Aber leider eben nicht zu einem Erfolg von Freddy Quinn, von dem sich übrigens eine große Zahl der Freddy-Fans gewünscht hätten, daß er „Morgen“ spätestens nach seiner Trennung von Lotar Olias doch noch hätte aufnehmen sollen!!

  • #70591 Antwort

    Andreas+Schmall

    Hallo Thomas!

    Als Musikexperte hast Du vollkommen recht mit Deiner Aussage, daß die Single „See you around/If you do that to him“ auch deshalb kein Erfolg in den USA wurde, weil Produzent UND Sänger den typisch amerikanischen Musik Geschmack genau getroffen haben, wie tausende US Produktionen auch! Damit stand diese Aufnahme von Anfang an auf verlorenem Posten, zumal nicht einmal Werbung von Decca für dieses Produkt gemacht wurde.

    Zu „Morgen“ möchte ich mich ebenfalls Deiner Meinung anschließen. Ergänzend finde ich, dass Freddy Quinn seine Millionenerfolge „HEIMWEH“ und „DIE GITARRE UND DAS MEER“ in englisch nicht nur für den amerikanischen Markt aufnehmen hätte sollen. Oder zumindest in seinen Live Shows z.B. das Original „MEMORIES ARE MADE OF THIS“ im Original zum Besten geben, wie eben „Sixteen Tons“ statt „Sie hieß Mary Ann“!

    …Unerfüllbare Wünsche, wie es noch Viele von uns Hardcover Fans gab bzw. gibt

    findet Andreas aus dem regnerischen Salzburg

Antwort zu: Morgen
Ihre Informationen:





<a href="" title="" rel="" target=""> <blockquote cite=""> <code> <pre> <em> <strong> <del datetime=""> <ul> <ol start=""> <li> <img src="" border="" alt="" height="" width="">